
Hennecke Fuhrparkberatung
Neue Alternativen der Mobilität - Mobilitätsbudget
Mitarbeitermobilität als Herausforderung für Unternehmen
Unternehmen müssen attraktive und zugleich kosteneffiziente Mobilitätsangebote für Mitarbeiter schaffen. Durch neue Anbieter, Geschäftsmodelle und IT-Lösungen hat sich das Angebot für Unternehmensmobilität in den letzten Jahren erheblich erweitert.
Wir zeigen hier: Welche Formen der Unternehmensmobilität gibt es? Was sind die Vor- und Nachteile ? Was sind praktische Erfahrungen von Unternehmen? Welche Anbieter und IT-Lösungen gibt es?
Lesen Sie weiter oder sehen Sie sich ausführlicher ein Video hierzu an: Interview Hennecke Fleet Consulting mit Nicolas Scheidtweiler von Employer Branding.: „Mitarbeitermobilität als Benefit"
Welche Formen der betrieblichen Mobilität gibt es?
Wir unterscheiden vier Stufen der Mitarbeitermobilität in Unternehmen: Klassische Angebote, neue einzelne Mobilitätsangebote, Cash Allowance sowie die Integration mehrerer Mobilitätsangebote mittels eines Mobilitätsbudgets.
1. Klassische Mobilitätsangebote
Traditionell dominiert der persönlich zugeordnete PKW (Dienstwagen, Funktionsfahrzeug) die betriebliche Mobilität. Daneben wird die Mobilität der Mitarbeiter per Bahn oder ÖPNV, Flugzeug , Mietwagen und Taxi gewährleistet. Eine gewisse Flexibilisierung bietet darüber hinaus die Nutzung von Poolfahrzeugen (Fahrzeuge, auf die jeder Mitarbeiter kurzfristig flexibel zugreifen kann).
2. Neue Mobilitätsangebote
In den letzten Jahren sind neue Mobilitätsangebote hinzugekommen. Hierbei handelt es sich zum Teil um neue Mobilitätsmittel , vor allem aber um neue Nutzungsmodelle:
- Job-Fahrrad (elektrisch oder nicht)
- Elektro-Scooter
- Jobticket/ Deutschlandticket oder Bahncard 100
- Auto-Abos (Fahrzeuge mittelfristig)
- Öffentliches Car Sharing
- Corporate Carsharing
- Ride Hailing (gemeinsame Fahrten)
3. Bargeldzulage "Cash Allowance"
Hier zahlt das Unternehmen lediglich einen Geldbetrag als Bestandteil aus, den der Mitarbeiter frei für seine Mobilität nutzen kann, unabhängig davon, welche Mobilitätsalternative er nutzt. In Deutschland ist das eher unüblich, in anderen Ländern aber durchaus oft der Standard.
4. Mobilitätsbudget
Ein Mobilitätsbudget integriert die zuvor genannten einzelnen Mobilitätsangebote und die Geldzulage derart, dass jeder Mitarbeiter individuell und zeitlich unabhängig entscheiden kann, inwieweit er die einzelnen Angebote nutzt.
Auch kann ein Mitarbeiter beispielsweise für einen bestimmten Zeitraum sein Budget für ein Auto-Abo nutzen und in einem anderen Zeitraum das Budget für ÖPNV und einen Mietwagen verwenden und sich das verbleibende Budget auszahlen lassen.

Vor- und Nachteile neuer Mobilitätsangebote
Warum führen Unternehmen neue Mobilitätsalternativen oder ein Mobilitätsbudget ein? Die Vor- und Nachteile lassen sich anhand ihrer Wirkungen auf die Mitarbeitermotivation , die Nachhaltigkeit und die Kosten für das Unternehmen kennzeichnen.
Mitarbeitermotivation:
Eine Ausweitung des Mobilitätsangebots kann zur Mitarbeitermotivation beitragen. Je mehr Alternativen zur Verfügung stehen, desto besser können die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter berücksichtigt werden.
Allerdings ist Vorsicht geboten: Sofern neue Mobilitätsformen nicht freiwillig, sondern zwingend eingeführt werden, kann sich das auch negativ auf die Zufriedenheit auswirken. Entscheidend ist hier die spezifische Situation dieses Unternehmens: Beispielsweise bestehen im jungen Unternehmen in Berlin andere Mobilitätsbedürfnisse als beim Automobilzulieferer auf der schwäbischen Alb.
Nachhaltigkeit
Tragen Sie grundsätzlich alternative Mobilitätsangebote zu nachhaltigem Wirtschaften bei, sofern sie sinnvoll kombiniert werden. Hier gilt grundsätzlich: Jeder individuell gefahrene Kilometer, der reduziert wird, ist nachhaltig.
Dies ist auch relevant hinsichtlich des CSRD-Reportings (Corporate Sustainability Reporting Directive) sowie der Zertifizierung nach ECSM (European Certification Of Sustainable Mobility): Hierbei geht es um das Reporting aller CO2-Emissionen eines Unternehmens, einschließlich der Emissionen aus der Mitarbeitermobilität (Scope 3).
Ganz abgesehen von diesen staatlichen Auflagen trägt der Ausbau der Mobilität durch Fahrrad und zu Fuß nachweislich zur Verbesserung der Gesundheit der Mitarbeiter bei und ist auch insofern nachhaltig.
Kosten
Direkte Kosten der Mobilität werden durch intelligente Mobilitätskonzepte in der Regel gesenkt, da die Zahl der teuren, pro Individual-PKW gefahrenen Kilometer reduziert werden und andere Mobilitätsformen in der Regel günstiger sind.
Dem gegenüber stehen höhere Prozesskosten infolge der höheren Komplexität: Lieferantenauswahl, Lieferantenmanagement, Auswahl der Mobilitätsalternativen durch die Mitarbeiter, gehaltstechnische Abrechnung und Versteuerung der geldwerten Vorteile und nicht zuletzt die Kosten des Change Managements bei der Einführung der Alternativen.
In den letzten Jahren sind allerdings zahlreiche neue IT-Lösungen auf den Markt gekommen, die verschiedene einzelne Anbieter in Bezug auf Mobilitätsnutzung und Abrechnung integrieren und so das Problem der Komplexitätskosten deutlich reduzieren.
Neue Mobilitätskonzepte in der Praxis
Statistische Daten zur Bedeutung neuer Mobilitätsformen
Wie viele Unternehmen haben neue Mobilitätsformen erfolgreich eingeführt?
Als positive Beispiele für Unternehmen, die neue Mobilitätskonzepte erfolgreich eingeführt haben, sind in Deutschland SAP zu nennen, aber auch Microsoft oder Nike.
Oft sehen wir in unserer Beraterpraxis eher eine gewisse Zurückhaltung : So bieten einige Unternehmen zwar einzelne Angebote, wie ein Bahnticket oder ein Jobrad. Umfassende, integrierte Mobilitätsangebote im Sinne eines Mobilitätsbudgets wurden aber bisher noch nicht oft eingeführt. Teilweise wurde die Einführung sogar wieder gestoppt und das Angebot reduziert.
Bemerkenswert ist auch, dass der klassische Dienstwagen weiterhin (auch bei jungen Menschen) große und sogar zunehmende Bedeutung im Vergleich zu alternativen Mobilitätsangeboten hat. Dies zeigt beispielhaft eine Studie zu den Mobilitätspräferenzen von Arbeitnehmern der Hochschule für Oekonomie und Management FOM .
An dieser Stelle der Hinweis auf die Fuhrparkstudie von Hennecke Fleet Consulting: -> Teilen Sie uns mit , wie Sie als Unternehmen das Thema Mobilitätsalternativen bewerten!
Neue Mobilitätskonzepte und Elektromobilität
Inwieweit gibt es in der Praxis Zusammenhänge zwischen neuen Mobilitätsangeboten und Elektromobilität?
Einerseits liegt es nahe, dass Unternehmen, die Elektromobilität forcieren, auch Interesse an neuen Mobilitätsangeboten haben.
Andererseits bedeuten sowohl die Umstellung auf Elektromobilität wie auch die Einführung neuer Mobilitätskonzepte einen hohen technisch-organisatorischen Wandel und erfordern hohen Change Management-Aufwand. Hierfür befürchten Unternehmen teilweise eine Überforderung, wenn beide Vorhaben gleichzeitig umgesetzt werden. Dadurch wird im Unternehmen teilweise bewusst eines der beiden Vorhaben zurückgestellt.
Fuhrparkmanagement und neue Mobilität
Braucht man noch Fuhrparkmanagement, wenn man ein Mobilitätskonzept hat?
Definitiv: JA! Wie beschrieben ist der persönliche Dienstwagen weiterhin ein sehr wichtiges Motivationsinstrument und nur schwer aus der Praxis der Unternehmensmobilität wegzudenken. Die richtige Strategie und funktionierende Prozesse im Fuhrparkmanagement sind damit die Basis für jegliches Mobilitätskonzept. Wenn das Fuhrparkmanagement nicht funktioniert und zu Mitarbeiterzufriedenheit führt, wird auch neue Mobilität nicht funktionieren.
Anbieter zu neuer Mobilität und Mobilitätsbudgets
Anbieter Lösungen in Deutschland
Die Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen sowie von IT-Lösungen zur technisch-organisatorischen Umsetzung unterteilen wir in folgenden Gruppen:
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Anbieter einzelner neuer Mobilitätsformen : Hier gibt es Dutzende von Anbietern, vor allem im Bereich Auto-Abo, Fahrrad oder Scooter. Nachteile: Hohe Volatilität des Anbietermarktes; als Stand-alone-Lösung im größeren Kontext eines Mobilitätsbudgets nicht effizient.
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Anbieter umfassender neuer Mobilität : Dies sind Konzerne wie die DB oder die großen Mietwagenfirmen. Vorteile: Sie bieten mehrere Mobilitätsalternativen (Auto, Fahrrad, Bahn etc.) aus einer Hand und teilweise auch die Möglichkeit, im Rahmen eines Mobilitätsbudgets abzurechnen. Nachteile: Kein Wettbewerb mit anderen konzernfremden Anbietern möglich; Zumeist keine Integration der Dienstwagen-Prozesse oder einer Geldzulage.
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IT-Lösungen (Payment) : Hier geht es um Anbieter, die lediglich IT-Lösungen bereitgestellt, um einen beliebigen Mobilitätsanbieter zusammenzuführen. Ein Teil der Anbieter kommt aus dem Bereich Paymentservices oder Reisekostenabrechnung. Vorteil: Es können verschiedene Mobilitätsanbieter in eine IT-Lösung eingebunden werden. Nachteile: Zusätzliche Kosten im Vergleich zu den Lösungen von Mobilitätskonzernen; oft keine Unterstützung angrenzender Prozesse wie Bestellung der Mobilitätsmittel; keine Integration der Dienstwagen-Prozesse.
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IT-Lösungen (umfassend) : Diese Anbieter bilden die Unternehmensmobilität über den Abrechnungsprozess hinaus umfassend ab, berücksichtigen beispielsweise auch den Bestellprozess und die Dienstwagenthematik. Oft handelt es sich bei diesen Anbietern um Startups. Vorteil: Umfassende Lösung zur anbieterunabhängigen Unternehmensmobilität; Einfache Integration per Schnittstelle mit der Fuhrparkmanagementsoftware. Nachteil: Risiken der Nutzung eines Startups als Lieferanten.
Anbieter neuer Mobilität international
Welche Lösungen finden Unternehmen, die Mitarbeitermobilität in mehreren Ländern anbieten wollen?
Im internationalen Kontext ergibt sich eine weitere Dimension der oben genannten Themen: Was in Deutschland funktioniert, kann in anderen Ländern nicht mehr funktionieren, weil es andere Anbieter, andere Mobilitätsbedürfnisse der Mitarbeiter, andere interne Prozesse usw. gibt. Unsere Beratererfahrung: Je internationaler das Mobilitätskonzept ist, desto mehr spielen Sie eine sorgfältige Analyse vorab sowie die zugrunde liegende IT eine Rolle!
UNSERE SERVICES: Beratung zu neuer Unternehmensmobilität

Wir unterstützen Sie bei der erfolgreichen Einführung neuer Mobilitätsangebote bzw. eines umfassenden Mobilitätsbudgets.
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Erfassung: Mobilitätspräferenzen und -verhalten der Mitarbeiter
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Abwägung zwischen Mitarbeitermotivation, Nachhaltigkeit und Kosten
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Übersicht über mögliche Anbieter und Lieferanten
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Unterstützung der strategischen Entscheidung
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Unterstützung bei der Suche nach konkreten Anbietern / Ausschreibung
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Umsetzungsbegleitung
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